„siebenmal am tag singe ich dein lob und nachts stehe ich auf, um dich zu preisen“
„Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, /die Zunge klebt mir am Gaumen, / du legst mich in den Staub des Todes.“
Psalm 22, Vers 16
Sieben Szenen bilden sieben Räume, in denen zur dunkelsten Stunde gebetet wird:
„morning light breaks the night“ thematisiert eine Geisteshaltung, die sich aus Betrachtungen über den katholischen Glauben und die keltische Spiritualität zusammensetzen.
Dabei wird der Mensch innerhalb äußerer Größen betrachtet – in seiner existenziellen Einbindung in die Natur, deren Wandlungen sich in ewiger Wiederkehr, von Tag zu Nacht, von Sommer zu Winter erfüllen. Ohne ein äußeres Zutun ist die Natur beständiges Gleichmaß und fließender Moment im Übergang.
Diese Wandlungen findet der Mensch auch in seinem Inneren wieder: Das Leben lebt und wird doch durch physische Beeinträchtigung und Vergänglichkeit bezwungen. Der Tod bildet als unsichtbare Gegenwart einen Dreh- und Angelpunkt. So wie der Tod den Menschen allzeit umfasst und in seinen unterschiedlichen Gesichtern Ausdruck findet, so folgt er auch hier dem Weg der Tänzerinnen. „Zwischen“ allen Bereichen eröffnet sich ein besonderer Raum der Schöpfung und der Mystik.
Uraufführung: 26. März 2009, Tanztage Labor, Posthof Linz
Idee, Choreografie: Monika Huemer
Tanz: Ulrike Hager, Monika Huemer, Monika Pesendorfer
Lichtkonzept: Rainer Kocher
Kostüm: Astrid Hofstetter
Musik: Alex Jöchtl
Bühnenbild: Herbert Winklehner
Fotos: Rainer Kocher